Oh du mein Österreich

 

gelobt sehr oft, getadelt auch

so liegt es da mein heimatland

gibt alte bilder noch von ihm

sie haben sich mir eingebrannt

von krieg und tod und heldentum

 

der heldenplatz im fernen wien

der stephansdom, die ganze stadt

wird aufgeräumt und repariert

und jeder der zwei hände hat

hilft, dass es wieder besser wird

 

doch nun, wo alles wieder steht

wie einst zur frühen gründerzeit

man ohne furcht vor krieg und tod

gelassen durch die strassen geht

hört leider selten man ein wort

welches heisst: zufriedenheit

 

alles hetzt und rennt und jagt

und niemals ist’s genug

dem einen fehlt das swimmingpool

dem anderen der urlaubsflug-

organisierter selbstbetrug!

 

nicht vieles braucht der mensch zum glück

es ist zum haareraufen

denn alles was uns glücklich macht

kann man mit geld nicht kaufen

 

macht euch die erde untertan

ein segenloser fluch

gepflegt von unsren ahnen

machte uns zu guter letzt

zu des wunsches untertanen

 

grenzenlos wie unser handel

und grenzelos wie unsre gier

ist auch unser lebenswandel

doch- geld ist auch nur aus papier!

 

ins chaos stürzt das viele geld

ihm hinterher die ganze welt

und neue menschen sind geborn

und das gedicht beginnt von vorn.

 

 

fm2013/07